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Wald Natur Erleben

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Eschen-Reich

  • 3 h
  • 3 km/h
  • 10 km
  • 57 hm
  • 57 hm

Die Wanderstrecke ist insgesamt (Hin- und Rückweg) rund 10 km lang, kann aber beispielsweise wunderbar in eine Radtour entlang der Donau integriert werden. Die ersten Schritte auf dem Forstweg vermitteln bereits das typische "Auwald-feeling": Ein dichtes Gewirr aus Pflanzen links und rechts des Weges mit einzelnen hoch hinausragenden Baumriesen. An toten Stämmen ranken sich zahlreiche Kletterpflanzen empor und verleihen so den braun-grauen Stämmen einen neuen grünen Anstrich. Der Wald lichtet sich und gibt den Blick auf Bayerns größten Fluss frei. Die Wiesen zwischen Wasser und Auwald sind im Sommer übersät mit bunten Blumen, auf denen sich Insekten tummeln. Ein Abzweig führt wieder weg von der Donau, mitten durch den typischen Auwald aus Eschen, vorbei an Altwasserarmen, die mit dichtem Schilf umrandet sind. Entdecken Sie die typischen Auwaldbewohner, genießen Sie den Duft, der Sie hier umgibt und die frische Luft, die der Wind vom Wasser zu Ihnen herüberträgt. Tauchen Sie ein in den Auwald!

Höhenprofil

1
KM 0,02

Start- und Endpunkt

Biegen Sie von der Straße in den Forstweg ein. Starten Sie die Tour mit offenen Augen und entdecken Sie die zahlreichen großen und kleinen Wunder auf Ihrer Wanderung.

2
KM 0,15

Pappel und Waldrebe

Der große, dicke Baum rechts des Weges mit der tief eingerissenen Rinde gehört zu den Laubbäumen. Das ist ersichtlich, aber um welchen? Und was rankt da eigentlich über Bäume und Sträucher? Dies erfahren Sie in den beiden nachfolgenden Artikeln.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Pappel (Populus spec.)

Blatt - Zitter-Pappel

rundlich, gezähnter Blattrand (Bild: M.Lang)

Rinde (jung) - Zitter-Pappel

glatt, braun-silbrig, mit kleinen rautenförmigen Rissen (Bild: M.Lang)

Rinde (alt) - Zitterpappel

tief längsrissig (Bild: M.Lang)

Rinde (alt) - Silber-Pappel

Blatt - Silber-Pappel

Das Wuchsverhalten

Pappeln (Populus spec.) sind absolute Pioniere. Sie besiedeln entstandene Freiflächen sehr schnell und das nicht nur mit Hilfe ihrer Samen. Die Pappel bedient sich hierbei gerne auch sogenannter "Wurzelbrut". Aus ihren Wurzeln können neue kleine Bäume in die Höhe wachsen, so muss für die Vermehrung nicht erst neuer Samen am Baum reifen und im Boden keimen.

Auf Grund ihrer Widerstandskraft und ihres schnellen Wachstums ist die Pappel ein beliebter Baum in Parks und Gärten.

Im Auwald ist vor allem die Schwarz-Pappel (Populus nigra) häufig anzutreffen. Sie gehört zu den Vertretern der Hartholzaue, braucht also nährstoffreiche Böden und eine gute Wasserversorgung und verträgt ab und an auch Überflutungen ihrer Wurzeln. Aber auch Silber-Pappel und Zitter-Pappel sind hier zu finden.

Die Ökologie

Auch wenn Pappelholz in der Holzindustrie wenig Anklang findet, bemühen sich Förster um den Erhalt der teils seltenen Arten. Aus Ökologischer Sicht wird es von Vögeln und Schmetterlingen in herausragender Weise geschätzt. Die hoch aufragende Wuchsform alter Riesen mit breiter Krone lädt die Vogelarten des Auwaldes zu einem Besuch ein. Viele bleiben zum Brüten gleich da. Fischadler, Storch und Co. nutzen die weitausgreifenden, fast waagrechten Äste zur Anlage ihrer Horste. Singvögel umschwirren die obere Krone auf der Suche nach zarten Knospen oder Insekten. Manch Insekt versteckt sich auch in der tief-rissigen Rinde. Als jugendliche Raupen nutzen zahlreiche Schmetterlingsarten die leicht bekömmlichen Blätter als Futter - im Gegensatz zu Eiche oder Walnuss enthalten Pappelblätter kaum Bitterstoffe als Schutz gegen Fraß. Erwachsene Falter treffen sich zum Liebesspiel oben auf der Baumspitze, Schmetterlingskundler nennen dies „tree topping“.

Die Holzeigenschaften

Ihr Holz ist hell, realtiv weich und leicht. Aus Pappel werden häufig Streichhölzer hergestellt, kleine Holzkisten oder Funier.

3
KM 0,32

Totholz voller Leben

Baumschwamm

Baumschwamm

Auf den ersten Blick sieht der dicke Baumstumpf rechts des Weges ziemlich leblos aus. Wo steckt also Leben in diesem Totholz? Sehen Sie genau hin, es gibt zahlreiche Tiere und Pflanzen am Stamm zu entdecken!

Totholz voller Leben!

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Lang)

(Bild: M.Hertel)

Totes und zerfallendes Holz ist eine wichtige Lebensgrundlage für unzählige Tiere, Pflanzen und Pilze. Es bietet jedoch nicht nur Lebensraum für zahlreiche Waldbewohner, sondern hilft auch, eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für den Menschen – das Wasser – dauerhaft bereitzustellen. Morsches Holz nimmt bei Regen Wasser auf wie ein Schwamm, um es in Trockenzeiten langsam wieder an seine Umgebung abzugeben. Von Krankheit, Überschwemmung oder Sturm betroffene Bäume verbleiben grundsätzlich als Totholz oder Biotopbäume im Naturwald. In den übrigen naturnahen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Bayerischen Staatsforsten werden Biotopbäume ebenfalls belassen.

Lebensraum Totholz

  • Rund 1.300 Käfer- und 1.500 Großpilzarten leben am und im Totholz
  • Rund ein Drittel der 130.000 im Wald lebenden Insektenarten sind auf totes Holz angewiesen
  • Durch die vielen im Totholz lebenden Insekten finden Spechte hier Nahrung
  • Fledermäuse finden hinter abstehender Rinde oder in Höhlen einen Schlafplatz für den Tag
  • Baumläufer entdecken in Rindentaschen Plätzchen zum Brüten
  • Alte Baumhöhlen bieten dem Siebenschläfer Unterschlupf

Totholzmanagement im Staatswald

Im Naturwald verbleibt jeder Stamm, Ast oder Zweig im Bestand, selbst gefährliche Bäume, die zur Sicherheit von Spaziergängern gefällt werden müssen, verbleiben als liegende Stämme am Wegesrand.

In bewirtschafteten Wäldern sollen, je nach Alter und Bestand, 20-40 m³ Totholz pro Hektar angereichert werden. Sie erreichen damit nicht die Spitzenwerte von Urwäldern, aber auch der Forst ist damit strukturreich und ökologisch wertvoll –mit einer Plantage nicht zu vergleichen.

3
KM 0,88

Wasser-Mosaik

Ein Tümpel in unmittelbarer Nähe zur Donau - macht das denn Sinn? Da gibts doch schon genug Wasser!

Doch es macht tatsächlich Sinn im Auwald, nahe der Donau, aktiv kleine und größere Tümpel anzulegen und zu pflegen. In natürlichen Gewässern schafft sich die Natur diese Tümpel bei Hochwasser selbst, in Flüssen mit Stauwehren fehlt dazu meist die Kraft. Förster haben daher im Sinne der Artenvielfalt etwas nachgeholfen. Mit dem Ende der Bewirtschaftung unterbleiben auch derartige „unterstützende“ Eingriffe.

Mehr Informationen zu Tümpeln im Wald finden Sie hier:

Eine Oase für Libelle, Lurch und Co

(Bild: M.Hertel)

Tümpel sind in unseren Wäldern wertvolle Oasen für die Tierwelt, insbesondere für Amphibien, Libellen und wärmebedürftige Reptilien. Sie beherbergen eine besondere Mischung an Pflanzen. 

Eisvogel

junger Schwarzstorch


Besonders wichtig sind unterschiedliche Wassertiefen. In flachen Uferzonen erwärmt sich das Wasser schneller, sodass sich zum Beispiel der Laich von Fröschen oder Molchen schneller entwickeln kann. Für Tiere, die unter Wasser überwintern, braucht man tiefere Wasserzonen, die im Winter nicht gefrieren. Auch in Trockenphasen ist tiefes Wasser oft der Retter in der Not, denn flache Zonen trocknen schneller aus.

5
KM 0,97

Wald und Wild

Am Rande der Gasse, die in das wilde Grün des Auwaldes führt, steht zwischen zwei Eschen ein kleiner Sitz aus Holz. Diesen nutzen die Jägerinnen und Jäger um auch im Naturwald für den Wald Sorge zu tragen. Für Rehe sind die vielen jungen Knospen der Bäumchen ein echter Leckerbissen, doch werden zu viele Knospen von den Rehen "vernascht", sterben die Bäumchen ab - unsere nächste Waldgeneration fehlt dann. Wildschweine fühlen sich in den feuchten, dicht bewachsenen Flächen ebenfalls sehr wohl. Zum Futtern gehts dann auf die Felder der Bauern, auf denen Sie durch sogenanntes "Umbrechen", also dem Durchwühlen des Bodens mit ihrer Nase, großen Schaden anrichten können.

Mehr Details zur Jagd und den Hintergründen erfahren Sie hier:

Warum wird gejagt?

Beutegreifer

Braunbär

Beutegreifer

Luchs

Beutegreifer

Wolf (User:Mas3cf, Eurasian wolf 2, CC BY-SA 4.0)


Der Mensch hat die großen Beutegreifer Europas fast ausgerottet, heute muss er deren Aufgabe im Ökosystem durch Jagd übernehmen.


Unser Ziel ist eine Kontrolle der Wildtierpopulation zum Wohle und Erhalt des Waldes.

In der menschlich geprägten Kulturlandschaft mit intensiver Landwirtschaft finden Rehe und Wildschweine im Sommer ein reichhaltiges Futterangebot, dass eine Vermehrung der Wildtiere stark begünstigt. Im Winter füttern viele Jäger das Wild, um auch schwache und kranke Tiere vor einem leidvollen Tod zu bewahren. Leider führt ein hoher Wildbestand zu zahlreichen Problemen: Verkehrsunfälle, Tierseuchen, Schäden in Gärten und Landwirtschaft, Verhinderung der natürlichen Waldverjüngung. 

Große Beutegreifer wie Bär, Wolf oder Luchs können zu einem natürlichen Gleichgewicht zwischen Wald und Wild beitragen. Aber sie sind entweder ausgerottet oder kehren gerade erst wieder zaghaft am zurück.


Ohne Beutegreifer oder intensive Jagd haben wir zu viele Rehe und Hirsche in unseren Wäldern, denen die Knospen unserer Bäume sehr schmecken, vor allem die der selteneren Baumarten. Das erschwert es, stabile Mischwälder durch Naturverjüngung zu entwickeln. Auch Schäden an Wiesen und Feldern, nachdem Wildschweine dort nach Käfern und Larven gewühlt haben, sind eine teure Angelegenheit.

Im Klimawandel mit großen Schäden an alten Bäumen ist es besonders dringlich, dass sich der Wald über neue Baumgenerationen selbst heilt, mit unserer Hilfe.

Wie wird gejagt?

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Rehwild

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Schwarzwild

Welche Wildtiere bejagen wir im Staatswald?

Rotwild (M. Hertel)

Unsere Arten der Jagd


Meistens wird auf dem Ansitz gejagt, das heißt vom Hochsitz aus. Im Winter finden im Staatswald auch so genannte Bewegungsjagden statt, bei der die Jäger auf einer bestimmten Fläche verteilt werden und das Wild von Hundeführern mit ihren Jagdhunden in Bewegung gehalten wird.

Jagdhunde – die treusten Jagdhelfer


Es gibt verschiedene Jagdhunderassen und auch verschiedene Einsatzbereiche. Im Wald braucht man vor allem Stöberhunde, die bei Bewegungsjagden Wild aufspüren. Schweißhunde werden nach dem Schuss eingesetzt, wenn man das Wild nicht mit bloßem Auge aufspüren kann. Sie haben eine sehr feine Nase und führen den Jäger zum Wildtier.

6
KM 2,62

Aus fernen Landen

Die kaukasische Flügelnuss

Die Bäume zu Ihrer Linken haben eine weite Reise hinter sich, sie stammen ursprünglich aus den Wäldern in der Gegend des Kaukasus bis zum Iran. Dort wächst die kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) entlang von Flüssen. Im Rahmen eines Anbauversuches wurde der kleine Bestand vor mehreren Jahrzehnten hier im Donauauwald angepflanzt. Seitdem wird die Entwicklung der Bäume stetig beobachtet und untersucht, deshalb trägt jede Pflanze auf der Rinde eine individuelle Nummer.

Die Blätter erinnern sehr an Eschen-Blätter, das Holz ist dem des Walnussbaumes ähnlich und wird vor allem zu wertvollen Möbeln verarbeitet.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale des Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Das Wuchsverhalten

Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) zählt zu den Halbschatt-Baumarten. Er braucht demnach etwas mehr Licht als die Tanne, aber nicht ganz so viel wie beispielsweise die Kiefer. Am liebsten wächst er auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit einer guten Wasserversorgung. Bei Extrembedingungen wird er jedoch zum echten Überlebenskünstler: An Geröllhängen schafft er es, trotz Steinen, die immer wieder von oben den Hang herunter rollen, in die Höhe zu wachsen und sich fest mit seinen Wurzeln im Boden zu verankern.

Der Stamm wächst gerade nach oben und bildet eine rundliche Krone aus, so erreicht der Berg-Ahorn eine Höhe von bis zu 35 m. 

Die Holzeigenschaften

Wie sieht's aus?
Sehr hell, fein, gleichmäßig, Jahrringe sichtbar.

Was kann's?
Ahornholz ist elastisch und zäh. Seidenartig glänzende Oberfläche (wenn gehobelt).

Wofür ist es geeignet?
Für Treppen und Fußböden. Als Furnier und Massivholz für Möbel, insbesondere Tischplatten von Wirtshaustischen.

7
KM 2,70

Vogelparadies

Hier gibt’s einen Fischadler zu entdecken. Finden Sie den gut getarnten Greifvogel auf dem Foto?

Was fliegt denn da?

Ein Teil der Friedberger Ach (einem Altwasserarm der Donau) hat sich an dieser Stelle zu einer Art kleinem See verbreitert. Das Schilf im Uferbereich dient zahlreichen Vögeln als Brutplatz und Versteckmöglichkeit. Die Bäume am Rand sind ein idealer Beobachtungsposten für den Fischadler, um Beute auszumachen.

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und sehen Sie genau hin. Es werden Ihnen mit Sicherheit einige Vögel im Schilf, auf dem Wasser oder in der Luft auffallen. Vielleicht haben Sie sogar Glück und können den Fischadler beim Jagen beobachten.

(Bild: A.Ebert)

Zu Gesicht bekommt man den Vogel mit dem leuchtend gelben Gefieder nur selten. Seine Rufe sind jedoch oft in den Wäldern entlang der Donau zu hören. Der Pirol ist ein typischer Bewohner der Weich- und Hartholzauen. Er baut sein Nest in die Kronen von Laubbäumen, vor allem Eichen und Pappeln und legt dort im Juli ca. 4 Eier. Er gehört zu den Zugvögeln und verbringt den Winter in Afrika.

Durch den stetigen Rückgang von naturnahen Auwäldern und Insekten (seiner Hauptnahrung) steht der Pirol mittlerweile auf der Vorwarnliste der gefährdeten Vogelarten Deutschlands. Der Schutz seines Lebensraumes, wie hier im Naturwald entlang der Donau, sichert den Lebensraum für diesen besonderen Waldbewohner.

(Bild: K.Schmidt)

(Bild: K.Schmidt)

Von Räubern und Banditen

Der Rotmilan lässt sich am besten im Flug erkennen, denn er ist der einzige unserer heimischen Greifvögel mit einem tief gegabelten Stoß. Sein rostrotes Gefieder mit dem grau-weißen Kopf ist ebenfalls ein typisches Merkmal. 

Als Brutplatz bevorzugt der ca. Mäusebussard-große Vogel hohe Laubbäume, in deren Krone er seinen Horst baut. Dieser ist auch vom Boden aus ganz leicht zu erkennen: zwischen den Zweigen baut er Müllreste, Plastikfetzen und Fell mit ein. Nun heißt es Eier legen (ca. 3 Stück), brüten und Jungen großziehen. Im Herbst zieht ein Teil der Population nach Südwesteuropa, um dort den Winter zu verbringen. Rotmilane, in deren Brutgebiet die Winter eher mild sind und ausreichend Nahrung vorhanden ist, verbringen dort das ganze Jahr.

Von einem Greifvogel würde man eigentlich erwarten, dass er ein exzellenter Jäger ist, doch beim Rotmilan ist das nicht der Fall. Doch er muss trotz seiner fehlenden Jagdkünste nicht hungern, er räubert sich sein Essen von Falken, Bussarden oder auch Adlern. Gibt es dort nichts zu holen sucht er die Wasseroberfläche von Flüssen und Seen nach verendeten Fischen ab, die er auflesen und verspeisen kann. Ab und an sind die elegant anmutenden Vögel auf Mülldeponien bei der Futtersuche zu beobachten.

Edelstein der Lüfte

Der kleine Prachtkerl mit der schillernd blauen Oberseite und dem braunen Bauch zählt zu unseren Leitarten. Dort, wo er zu finden ist, müssen die kleinen Bäche und Seen eine ausgezeichnete Wasserqualität haben und reich an kleinen Fischen sein. Durch die hohen Ansprüche, die der Eisvogel an seinen Lebensraum stellt, wird er bei uns immer seltener und steht mittlerweile auf der roten Liste. Hier in den Donauauwäldern mit den zahlreichen Altwasserarmen ist er jedoch des Öfteren anzutreffen. Also halten Sie die Augen offen bei einem Spaziergang durch den Naturwald!

Farbenpracht zur Tarnung

Was sich eigentlich zu widersprechen scheint macht doch tatsächlich Sinn! Der leuchtend blau und rot-braun gefärbte Vogel ist perfekt getarnt. Die sein schillerndes Rückenfieder lässt ihn bei seiner Jagd nach kleinen Süßwasserfischen mit der Farbe des Wassers verschmelzen und macht ihn so für seine Fressfeinde aus der Luft nahezu unsichtbar. Sitzt er auf einem Ast in den Bäumen so tarnt ihn das rot-braune Bauchgefieder.

(Bild: A.Ebert)

(Bild: K.Schmidt)

Was schwimmt denn da auf dem Wasser? Etwas größer als eine Stockente und mit einem schmalen langen Schnabel, der an der Spitze hakenförmig nach unten gekrümmt ist - das muss ein Gänsesäger sein! Die Weibchen lassen sich von den Männchen durch die Färbung des Kopfes unterscheiden: Brauner Kopf - Weibchen, schillernd grüner Kopf - Männchen.

Eigentlich würde man von so einem Tier als Brutplatz ein Nest auf dem Boden zwischen Gras oder Schilf erwarten, doch der Gänsesäger bezieht gerne Baumhöhlen. Hier legt das Weibchen ca. zehn Eier, aus denen nach rund 30 Tagen Brutzeit die Jungen schlüpfen. Mit nur wenigen Tagen springen sie aus der gemütlichen Baumhöhle und beginnen ihr Leben auf dem Wasser.

Da sich Gänsesäger vor allem von Fisch ernähren benötigen sie, wie der Eisvogel, klare und fischreiche Gewässer mit alten Höhlenbäumen zum brüten in Ufernähe. Diese Bedingungen erfüllt unser Naturwald voll und ganz! Derzeit leben hier ca. 10 Brutpaare. Bei der Jungenaufzucht im Mai und Juni lässt sich die ein oder andere Gänsesägermutter mit ihren Jungen beobachten.

 

8
KM 2,80

Probieren geht über studieren

Ahornblättrige Platane im Anbauversuch

Den Spruch kennen Sie wahrscheinlich. In diesem Fall trifft er jedoch nicht ganz zu: Hier gehen "Probieren" und "Studieren" Hand in Hand. Die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) hat zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten und zahlreichen weiteren Unterstützern einen Anbauversuch zu Baumarten im Auwald gestartet. Warum? Das macht ein Blick in den Wald hinter und neben Ihnen deutlich. Die Eschen sterben flächig ab. Sie leiden unter einem Pilz, der das sogenannte Eschentriebsterben verursacht. Durch Anpflanzen verschiedener heimischer und nicht heimischer Baumarten im Auwald will man herausfinden, welche Baumarten hier in Zukunft den Platz der Esche übernehmen könnten.

9
KM 2,94

Die Esche

Der Wald um Sie herum beheimatet zahlreiche Baumarten: Eiche, Linde, Ahorn, Pappel, aber den größten Anteil nimmt die Esche ein. Sie fühlt sich hier im Auwald auf dem feuchten, nährstoffreichen Boden sehr wohl und gehörten zu typischen Baumarten der Hartholzaue. Doch woran erkennt man eigentlich so eine Esche? Und warum haben die Eschen hier so viele dürre Äste, wenn der Standort optimal passt?

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Esche (Fraxinus excelsior)

Rinde

Grau-braun, in der Jugend glatt, später tief längsrissig.

Blatt

Besteht aus einzelnen Fiederblättern deren Blattrand gesägt ist. An der Spitze sitzt ein einzelnes Fiederblatt.

Frucht

Flacher, länglicher Flügel, der den Samen umschließt. Die Früchte haften zu mehreren an den Zweigen. (Bild: C.Wolf)

Das Wuchsverhalten

Die Esche gehört zu den Lichtbaumarten. Demnach kann sie sich auf dem dunklen, von anderen Bäumen beschatteten Waldboden kaum verjüngen. Sie braucht größere Lücken im Wald, in die viel Licht einfällt, um zu einem großen Baum heranwachsen zu können. Zudem benötigt sie nährstoffreiche Böden und eine gute Wasserversorgung. Die Esche gehört zu den typischen Vertretern des Auwaldes.

Passen alle Umweltbedingungen kann der Baum eine Höhe von bis zu 40 m und ein Alter von 250 Jahren erreichen.

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Hell, teils gestreift, Jahrringe sichtbar. Bei alten Bäumen olivbrauner Farbkern.

Was kanns?
Eschenholz ist schwer, hart, gleichzeitig elastisch und zäh.

Wofür ist es geeignet?
Unter anderem für Fußböden, Treppen, Möbel, Leitern und Werkzeugstiele.

10
KM 3,30

Die Eiche

Knorrige, alte Riesen ragen entlang des Weges empor. Umgeben von üppigem Bodenbewuchs aus Faulbaum und anderen Sträuchern machen sich die Stiel-Eichen mit ihrer großen Krone zwischen den Eschen breit. Als Herz- bzw. Pfahlwurzler (die Wurzeln verankern sich tief im Boden) geben sie auch den anderen Bäumen Halt.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Stiel-Eiche (Quercus robur)

Rinde

In der Jugend glatt, später tiefrissig und grob.

Blatt

Länglich und tief gebuchtet.

Frucht

Eichel, die in einer Art Hütchen sitzt.

Eichenarten

Die einzelnen Eichenarten wie Trauben-und Stieleiche lassen sich anhand von Rinde, Blättern und Früchten meist gut unterscheiden.

Das Wuchsverhalten

Die Eiche (Quercus spec.) wächst im Gegensatz zur Buche eher langsam. Sie ist nicht so konkurrenzfähig gegen andere Baumarten, da sie als Lichtbaumart im Schatten nicht überleben kann und mit ihren leckeren Knospen gerne von Rehen und Rotwild gefressen wird.

Die Ökologie

Eichen sind die Superstars der Biodiversität. An keiner anderen Baumart finden sich so viele Arten, die sich so stark auf einen Baum spezialisiert haben. Alleine rund 180 Schmetterlings- und 1000 Käferarten siedeln auf Eichen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Alter, Struktur, Holzeigenschaften, Standortansprüche. Eichen haben sich Entwicklungsgeschichtlich früher als Gattung ausgebildet als z.B. Buchen. Viele Arten hatten damit schon länger Zeit sie kennen- und schätzen zu lernen. Mit einer Lebenserwartung von über 1000 Jahren ist über lange Zeit ein stabiler Lebensraum, der Verlässlichkeit und Sicherheit bietet, gewährleistet. Spezialisten wie Eremit (Juchtenkäfer) sind auf sich nur langsam verändernde Habitate angewiesen. Je älter ein Baum ist, desto wertvoller wird er aus ökologischer Sicht. Die rissige Eichenrinde wird noch rauer, bietet Versteckmöglichkeiten für Insekten, damit auch Jagdgebiet für Vögel. Rindenverletzungen, Astabbrüche sind Katastrophen für den Baum aber auch neue Strukturen und Lebensraumnischen für beispielsweise Pilzkonsolen die sich auf dem verwundeten Holz bilden, in denen sich wiederum pilzfressende Käfer ansiedeln. 

Die Holzeigenschaften

Wie siehts aus?
Hellbraun bis mittelbraun. Jahrringe sind sichtbar.

Was kanns?
Eichenholz ist sehr hart und widerstandsfähig.

Wofür ist es geeignet?
Für Pfähle, die Teile ganzer Städte tragen wie etwa in Venedig oder Amsterdam. Für hochwertige Möbel oder Rahmenwerke, Türen, Treppen, Tore, Decken, Fenster sowie in Parkett- und Riemenböden.

Stiel-Eiche vs. Trauben-Eiche

In den vorherigen Abschnitten wurden beide Baumarten unter dem Überbegriff "Eiche" abgehandelt, da sie sich in vielen Dingen sehr ähneln. Es gibt jedoch auch kleine aber feine Unterschiede.

Merkmale:

Die Trauben-Eiche hat ungestielte Früchte, sie sitzen direkt am Zweig. Die Blätter haben hingegen einen langen Stiel. Bei der Stiel-Eiche ist es genau umgekehrt, die Eichel hat einen langen Stiel, das Blatt sitzt fast direkt am Zweig.

Standort:

Die Trauben-Eiche kommt vor allem in trockneren Gegenden vor, wohingegen die Stiel-Eiche mit Trockenheit nicht sehr gut klar kommt und vor allem in Gebieten mit guter Wasserversorgung (z.B Auwald) zu finden ist.

11
KM 3,65

Die Feld-Ulme

Ein Blick nach links bringt die nächste Auwald-Baumart zum Vorschein: Die Feld-Ulme. Die etwas seltsam anmutenden Plastikröhren, in denen die Bäumchen stecken, erfüllen einen wichtigen Zweck: Sie dienen als kleines Gewächshaus. Der Boden ist hier dicht mit zahlreichen Pflanzen bewachsen, die den frisch gepflanzten Ulmen schnell das Licht nehmen und sie zu überwachsen drohen. Das Gewächshaus erzeugt ein warmes Mikroklima und schützt die jungen Bäume gleichzeitig vor der Konkurrenzvegetation um sie herum. So erhöhen sich ihre Chancen, zu einem großen, kräftigen Baum heranzuwachsen erheblich.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Feld-Ulme (Ulmus minor)

Rinde

An jungen Bäumen starke Korkleisten, später längsrissige braune Rinde.

Blatt

Blattrand gesägt.

Blatt

Blattansatz schief (eine Seite des Blattes setzt weiter unten am Stiel an als die andere).

Das Wuchsverhalten

Wie die meisten unserer Auwald-Bäume bevorzugt auch die Feld-Ulme nährstoffreiche Böden. Bei guten Wuchsbedingungen kann sie eine Höhe von bis zu 30 m erreichen. Mit ihrem Wurzelsystem, das tief in den Boden reicht, kann sie sich fest verankern. Dies verleiht nicht nur ihr bei Stürmen Stabilität, sondern gibt auch den Bäumen in der näheren Umgebung besseren Halt. Die Feld-Ulme gehört zu den Halbschattbaumarten. Man kann sie also im Schatten alter Bäume pflanzen. Sterben die großen Bäume ab, steht die Feld-Ulme schon parat, um ihren Platz einzunehmen.

Die Ökologie

Feld-Ulmen sind leider selten geworden. Seit über 100 Jahren grassiert bereits das Ulmensterben in Deutschland, seit den 1960er Jahren in einer neuen Welle. Ausgelöst durch einen eingeschleppten Pilz werden der Ulme die Leitungsbahnen abgeschnürt, bis sie schließlich abstirbt. Komplize ist hierbei der Ulmensplintkäfer, eigentlich ein harmloser Borkenkäfer an Ulmen. Am Körper anhaftende Pilzsporen überträgt er von Ulme zu Ulme. Die todbringenden Pilzsporen fliegen mit ihm von Baum zu Baum. Weit verstreut, versteckt wachsende Bestände findet der Käfer nicht, so konnten einige Ulmen bis heute überleben. Ulmen beherbergen ein außerordentlich artenreiches Spektrum an Käfern. Forscher aus Dänemark weißen fast 400 verschiedene Arten an der Ulme nach. Manch ulmenliebender Schmetterling trägt diese im Namen: der Ulmenzipfelfalter.

Die Holzeigenschaften

Das Holz der Feld-Ulme mit seinem schokobraunen Kern ist eines der schönsten heimischen Hölzer und sehr beliebt bei Möbel- und Furnierherstellern. Auch für Parkettböden oder Musikinstrumente wird das Holz gerne verwendet.

12
KM 3,94

Garten Eden

Das Bild, das sich Ihnen hier auftut, erinnert vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt an einen "Garten Eden", aber die Frucht, die es hier zu entdecken gibt. Bei dem etwas knorrigen, nicht sehr großen Baum, der seine Zweige weit über den Waldweg streckt, handelt es sich um einen Wildapfel. Und diesen hat nicht der Förster gepflanzt, um bei der Fahrt durchs Revier immer einen frischen Apfel pflücken zu können. Wildobst gehört genauso in den Auwald wie Esche und Eiche. 

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale des Wildapfel (Malus sylvestris)

Blatt

Eiförmig, Rand fein gesägt

Rinde

graubraun, blättert im Alter Schuppenartig ab

Frucht

Kleine, grüne Äpfel

Das Wuchsverhalten

Der Wildapfel braucht viel Licht und Wärme um zu wachsen. Am wohlsten fühlt er sich auf nährstoffreichen Böden, wie sie z.B. im Auwald zu finden sind. Er wird ca. 10 m hoch, wobei die Krone, wie bei vielen Speiseäpfeln, tief unten am Stamm beginnt und sich dann sehr stark verzweigt. Am häufigsten ist er an Waldrändern zu finden, jedoch auch an besonnten Stellen in Laubwäldern oder im Auwald.

Die Ökologie

Nach der weißen Apfelblüte bilden sich kleine Äpfel als Frucht. Wildäpfel sind gelblich mit schrumpeliger Haut, sie sind essbar aber sehr sauer mit einem hohen Gerbsäuregehalt. Er bereichert den Speiseplan vieler Waldbewohner als eine der wenigen Obstsorten im Wald. Der Wildapfel gehört zu den seltensten Baumarten in Bayern.

Die Holzeigenschaften

Das Holz des Wildapfels hat einen braun-roten Kern und ist von hellem Holz umgeben. Ein einzelner Wildapfel bietet auf Grund seiner tief ansetzenden Krone nur wenig verwertbares Holz, zudem wächst der Stamm sehr langsam. Dies macht das Wildapfel-Holz zu einer echten Seltenheit. Meist wird es zur Zierde für kleine Schnitzereien oder speziell angefertigte Möbel verwendet.

13
KM 4,45

Facettenreiches Nass

Ein weiterer Mosaikstein in der vielfältigen Welt der Tümpel, Seen und Flüsse. Das Feuchtbiotop ist klein, relativ flach und dicht mit zahlreichen Wasserpflanzen wie z.B. dem schwimmenden Laichkraut bewachsen. Am Ufer kann man im Sommer einige Libellen beobachten.

14
KM 4,54

Typisch Auwald!

Lassen Sie ihren Blick schweifen. Ist der Auwald, der Sie umgibt so, wie Sie es sich vorgestellt hatten? Finden Sie typische Strukturen / Pflanzen / Kleinstlebensräume für dieses grüne Nass?

(Bild: M.Hertel)

(Bild: M.Hertel)

Die Füße im Wasser, den Kopf in der Luft!

Genau so mögen es die Bäume im Auwald...denkt man zumindest! Es gibt hier jedoch kleine aber feine Unterschiede: Direkt angrenzend an das Flussufer auf den Flächen, die regelmäßig überschwemmt werden erstreckt sich die sogenannte Weichholzaue. Die für diesen Waldtyp charakteristische Baumart ist die Weide. Das Holz dieses Baumes wird als "Weichholz" bezeichnet, daher der Name Weichholzaue.

Etwas weiter weg vom Fluss werden die Böden nur noch selten, meist bei extremem Hochwasser, überflutet. Typische Baumarten sind hier Schwarz-Pappel und Stiel-Eiche. Da das Holz der Eiche extrem hart und schwer ist, bezeichnet man es auch als "Hartholz". 

Vielfalt pur!

(Bild: M.Hertel)

(Bild: M.Hertel)

(Bild: M.Hertel)

Durch die unterschiedlichen Überschwemmungsbereiche des Auwaldes bilden sich zahlreiche kleine und große Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt aus. Starke Überflutungen häufen Treibholz an, spülen Uferbereiche weg und werfen das abgeschwemmte Material an anderer Stelle wieder an Land.Tümpel entstehen, trocknen aus, werden wieder neu mit Wasser gefüllt. Der Fluss ändern seine Form und hinterlässt kleine, ausgeschwämmte "Tälchen".

Die Treibholzhaufen bieten vielen Insekten Brut- und Lebensraum, an den weggeschwemmten Flusswänden baut der Eisvogel seine Nisthöhle und das angeschwemmte Erdreich gibt Rohbodenkeimern (Pflanzen, die auf offenen Boden ohne Bewuchs angewiesen sind) die Chance, sich hier anzusiedeln. In periodisch austrocknenden Tümpel kann sich die Gelbbauchunke fortpflanzen und in ausgetrockneten Flussarmen wachsen neue Bäumchen.

Dies ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt aus den ökologischen Nischen im vielfältigen Lebensraum Auwald. Vielleicht entdecken Sie selbst bei Ihrer nächsten Auwald-Wanderung noch viel mehr!

Endspurt

Ab hier sind es noch 4,54 km, um zum Endpunkt zu gelangen.

Genießen Sie auf dem Rückweg ganz bewusst den Wald ohne Handy.