Totholz voller Leben!
Totes und zerfallendes Holz ist eine wichtige Lebensgrundlage für unzählige Tiere, Pflanzen und Pilze. Es bietet jedoch nicht nur Lebensraum für zahlreiche Waldbewohner, sondern hilft auch, eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für den Menschen – das Wasser – dauerhaft bereitzustellen. Morsches Holz nimmt bei Regen Wasser auf wie ein Schwamm, um es in Trockenzeiten langsam wieder an seine Umgebung abzugeben. Von Krankheit, Überschwemmung oder Sturm betroffene Bäume verbleiben grundsätzlich als Totholz oder Biotopbäume im Naturwald. In den übrigen naturnahen und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Bayerischen Staatsforsten werden Biotopbäume ebenfalls belassen.
Lebensraum Totholz
- Rund 1.300 Käfer- und 1.500 Großpilzarten leben am und im Totholz
- Rund ein Drittel der 130.000 im Wald lebenden Insektenarten sind auf totes Holz angewiesen
- Durch die vielen im Totholz lebenden Insekten finden Spechte hier Nahrung
- Fledermäuse finden hinter abstehender Rinde oder in Höhlen einen Schlafplatz für den Tag
- Baumläufer entdecken in Rindentaschen Plätzchen zum Brüten
- Alte Baumhöhlen bieten dem Siebenschläfer Unterschlupf
Totholzmanagement im Staatswald
Im Naturwald verbleibt jeder Stamm, Ast oder Zweig im Bestand, selbst gefährliche Bäume, die zur Sicherheit von Spaziergängern gefällt werden müssen, verbleiben als liegende Stämme am Wegesrand.
In bewirtschafteten Wäldern sollen, je nach Alter und Bestand, 20-40 m³ Totholz pro Hektar angereichert werden. Sie erreichen damit nicht die Spitzenwerte von Urwäldern, aber auch der Forst ist damit strukturreich und ökologisch wertvoll –mit einer Plantage nicht zu vergleichen.